Eigentlich wollten wir ja für einen Tag auf die Westmännerinseln (die Inseln vor der Südküste Islands), aber bei einem Blick auf die Wettervorhersage haben wir uns dann doch umentschieden: wir wollten den sonnigen Tag nutzen und die Wasserfälle der Südküste besuchen. Zum Anlegeplatz der Fähre sind wir trotzdem gefahren, um die Inseln aus der Ferne zu beobachten. Bei den riesigen Wellen, die an die schwarze Küste donnern, sind wir dann sogar ein wenig froh über unsere Entscheidung. Unter unserem Scheibenwischer lag ein Zettel mit Grüßen aus Hetzenhausen, unser Kennzeichen hat uns enttarnt :D (Hallo an Nicole und Toni!) Der Eyjafjallajökull Gletscher speist gleich mehrere Wasserfälle, die bekanntesten zwei sind der Seljalandsfoss und der Skógafoss. Das Besondere an ersterem ist, dass man hinter den Wasserfall spazieren kann. Der Eyjafjallajökull ist bestimmt einigen bekannt. Bei dem Ausbruch des gleichnamigen Vulkans blieben 2010 Millionen von Flugpassagieren auf dem Boden. Kurz nach der Finanzkrise wurde dieser Spruch der Briten bekannt: "We want cash not ash!". Die Antwort der Isländer: "You ain't seen nothing yet..." Der Vulkan Hekla zum Beispiel ist schon längst überfällig und eine Eruption wäre etwa 15 mal verheerender als die des Eyjafjallajökull. In einem kleinen Museum sehen wir uns ein Video vom Ausbruch und dem Schicksal der Familie, deren Farm genau unter dem Vulkan liegt, an. Schon komisch, die Farm jetzt so ruhig daliegen zu sehen, während sie vorher im Film mit Asche übersät war und fast von dem Schmelzwasser überschwemmt worden wäre. Später waren wir an der "Sturmküste" in der Nähe von Vík í Mýrdal (Karte). Ich habe den Strand mit den bizarren Basaltformationen (die sich super zum Sitzen eignen 😊) so getauft, weil es plötzlich angefangen hat zu hageln. Total surreal, die schwarzen Steinchen mit den Hagelkörnen:
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Ich habe ja jetzt schon öfter erzählt, dass Island mitten auf einer Plattengrenze liegt. Durch den Nationalpark Þingvellir zieht sich eine riesige Schlucht entlang der Plattengrenze. Die Schucht Silfra ist mit Wasser gefüllt. Mit ca. 70-80 Metern Sichtweite ist es eines der klarsten Gewässer der Welt. Dort haben wir zwischen den Kontinenten geschnorchelt. Das UNESCO Welterbe darf nur mit einer Tour betaucht werden und maximal 9 Personen dürfen gleichzeitig einsteigen. Kleines Hindernis, das einen ganz entspannten Schnorcheltrip verhindert: das Wasser hat nur eine Temperatur von 2 Grad 😅 Deshalb haben wir uns in sogenannte "Drysuits" gequetscht. Man hat darunter Thermounterwäsche und Socken an und in der Theorie bleibt man in seinem Trockenanzug auch wirklich trocken. Ich bin übrigens auch nicht nass geworden, aber der Anzug vom Alex hatte ein kleines Leck am linken Arm. Jedenfalls bleibt man in diesen Anzügen warm. Der einzige Bereich, der nicht geschützt ist, ist der Bereich um den Mund herum. Alex hat unseren Schnorcheltrip auch liebevoll "Frieren an der Fresse" genannt :D Aber die kalten Lippen haben sich allemal gelohnt! Die Spalten in dem tiefblauen, klarem Wasser waren beeindruckend. Ich habe versucht, mit der GoPro ein paar Bilder zu machen. Übrigens haben wir danach Kekse und heiße Schokolade bekommen, um unsere Lippen wieder aufzuwärmen ;) Einige Kilometer weiter östlich vom Nationalpark befindet sich eine der Touristenattraktionen in Island: ein Geysir Alle fünf bis zehn Minuten entlädt sich der Strokkur und pustet heißes Wasser in die Höhe. Jeder versucht das perfekte Foto von dem Geysir zu machen und bei jeder Welle des warmen Wassers werden 20 Kameras gezückt. Dann geht es endlich los. Das Wasser wölbt sich einige Meter kugelförmig nach oben und plötzlich zischt das Wasser ca. 30 Meter in die Höhe. Wahnsinnig cool! Wir warten noch fünf weitere Phasen ab und spazieren durch das Geothermalgebiet, bevor wir zum Gullfoss weiterfahren. Der "goldene" Wasserfall ist beeindruckend, aber wir sind schon ein bisschen abgehärtet, was spektakuläre Wasserfälle angeht ;) Als nächstes berichte ich dann von der grünen Südküste und wir fahren am Eyjafjallajökull vorbei. Bis dann!
- Alex Mehr als ein Drittel (37,3%) der isländischen Bevölkerung lebt in Reykjavik. Nach den ganzen kleinen Ortschaften im Norden wirkt die Hauptstadt wie eine riesige Metropole, als wir nach gefühlt hundert zweispurigen Kreisverkehren am Campingplatz ankommen. Die Isländer halten sich im übrigen für gute Fahrer, aber nach den Kreisverkehren entsteht ein anderes Bild. Man hat den Eindruck, jeder fährt kreuz und quer ^^ Aber nun zur Stadt an sich: meiner Meinung nach nichts Besonderes. Das Wahrzeichen der Stadt, die modern aussehende Hallgrimskirche, thront am höchsten Punkt und ist ganz nett anzusehen, aber eine Frauenkriche wie in München hat schon mehr Stil. Am Hafen haben wir den angeblich besten Hot Dog der Stadt gegessen und in der Fußgängerzone gibt es allerlei Souvenirs. Übrigens: Die Gehsteige in Reykjavik sind beheizt, damit man sich im Winter nicht durch Schnee und Eis kämpfen muss. Das Opernhaus "Harpa" liegt direkt am Wasser und fällt sofort durch seine Architektur auf, geht man die Promenade weiter findet man teuer aussehende Wohnungen mit Blick aufs Wasser. Sonderlich viel Zeit haben wir in der Stadt nicht verbracht, sondern Reykjavik war eine Art "Basecamp" für weitere Abstecher. An einem unserer Reykjavik-Tage sind wir bei regnerischem Wetter auf die Halbinsel Reykjanes gefahren. Die Landschaft hier besteht aus rauen Lavafeldern, die viele Besucher nach ihrer Ankunft in Island gleich an die grüne Südküste verjagt. Der größte Flughafen der Insel befindet sich im Westen von Reykjanes. Da es schüttet machen wir keine größeren Spaziergänge. Aber die Brücke zwischen den Kontinenten lassen wir uns nicht entgehen: Sehr interessant war auch das Vikingermuseum. Ein Audioguide erzählt über die nordische Götterwelt, von der wir so gut wie keine Ahnung hatten, und ein Vikingerschiff hängt mitten im Raum. Von hier aus soll auch Erik der Rote losgesegelt sein, der Grönland entdeckte und besiedelte. Sein Sohn Leif war einer der ersten Europäer, der nach Amerika segelte und auch mit den Indianern Kontakt hatte. Auf jeden Fall war alles sehr interessant und bei so schlechtem Wetter eine super Ausrede, nicht im Regen zu wandern ;)
Am Abend gönnen wir uns noch Fish and Chips und ein warmes Bad in den Hot Pots des lokalen Schwimmbads :) Fast jeden zweiten Tag gehen wir Baden. Im Freibad. Bei 10 Grad Außentemperatur, am besten wenn es regnet und stürmt. Wer hätte das gedacht? Auf jeden Fall keiner von uns beiden :D Aber eigentlich logisch: Island befindet sich mitten auf dem mittelatlantischen Rücken und die Plattengrenze sorgt dafür, dass heißes Magma an die Oberfläche tritt. Da ist es klar, dass Island die Erdwärme fürs Heizen und zur Energiegewinnung nutzt. Und auch für uns Badeurlauber ist Geothermie klasse: überall gibt es Pools mit "Hot Pots", in denen man bei kaltem und stürmischen Wetter sitzen und die Zeit genießen kann, während man bei 40 Grad gekocht wird. Es gibt "normale" Schwimmbäder, die alle mit diesen heißen Kesseln ausgestattet sind (und übrigens fast immer im Freien sind) - und es gibt "Nature Baths". Diese Naturbäder sind noch mal ein Erlebnis für sich. Meistens nur mit Steinen umrahmt und mit schlammigem Boden sitzt man im Freien und kann - wenn man es ganz kitschig mag - den Sonnenuntergang bewundern. Das wohl berühmteste Naturbad ist die "Blue Lagoon". Der Eintritt kostet aber umgerechnet fast 40€ pro Person und das war es uns nicht wert. Wir haben bessere Alternativen gefunden: zum Beispiel das Gamla Laugin, eines der ältesten Bäder Islands. Oder das kostenlose Bad am Fuße des berühmten Vulkans Eyjafjallajökull, mitten in der Vulkanschlucht. Also wer nach Island kommt, sollte seine Badehose auf keinen Fall vergessen ;) Wir wollten Island nicht verlassen, ehe wir uns nicht mindestens einen Gletscher angesehen haben. Und wie wir uns einen Gletscher angesehen haben! Nach stundenlangem Überlegen und Preise vergleichen haben wir uns den perfekten Mix zusammengestellt: Eine Schneemobiltour auf dem Langjökull Gletscher, verbunden mit dem längsten von Menschen geschaffen Eistunnel der Welt. Mit einem Shuttlebus (für den wir aus irgendeinem Grund nichts bezahlt haben ^^) sind wir von der nächstgelegen Ortschaft über löchrige Schotterstraßen zum Fuße des Gletschers gefahren. Unser Guide Björn hat uns unsere Ausrüstung gegeben und schon konnte es losgehen. Mit einem riesigen Jeep ging es direkt in den Schneesturm. Irgendwo in dem Schneegestöber standen eine Reihe Schneemobile. Wir waren insgesamt nur zu viert und jeder von uns hat ein eigenes Schneemobil bekommen. Björn hat für uns die Maschinen gestartet und ist erstmal stecken geblieben. Das hat natürlich das Vertrauen in die Schneemobile ungemein gesteigert. :D Aber das Fahren war klasse. Mit bis zu 70km/h sind wir über das Eis gebraust und am Ende war das Wetter so gut, dass wir sogar die Inseln im Süden Islands gesehen haben. Das müssten dann ca. 150km! Sichtweite gewesen sein! Aber wir waren nicht nur auf dem Gletscher, sondern sind auch 40m unter der schneebedeckten Oberfläche spaziert. Hier befindet sich der längste Eistunnel weltweit. Ein Guide hat uns vier durch die blau beleuchteten Tunnel geführt und uns alles über den Gletscher erzählt. Auch ein paar Schlücke frisches Gletscher-Wasser durften wir trinken. Leider wird in 100 Jahren nicht mehr viel von dem Gletscher übrig sein... Die globale Erwärmung wird den Isländern richtig zum Verhängnis, denn die Gletscher sind eine wichtige Lebensgrundlage: Sowohl frisches Wasser als auch Unmengen an Energie wären einfach weg. Wenn man mitten im Eis steht wird man daran erinnert, dass wir mehr auf unseren Planeten aufpassen sollten, damit uns diese Naturschönheiten erhalten bleiben. Björn - er sprach übrigens perfekt deutsch - hat uns später noch zu unserem Auto gefahren und uns ein paar Tipps zur Region gegeben. Bei perfektem Wetter fahren wir vorbei an Wasserfällen nach Reykjavik:
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AutorKia Ora! Ich bin Alex, 22 Jahre alt, und hier werde ich ein wenig über meine Reisen berichten. FotosDie besten Bilder: Link
Blog von FelixTravelmate und Blogkollege Felix schreibt hier über Neuseeland
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