Reisen ist schön, kostet leider aber auch sehr viel Geld. Logische Konsequenz: Arbeiten :(
Ein paar Tage, bevor wir unseren Job in der Honigfabrik anfangen sollten, haben wir einen Anruf von unserem zukünftigen Boss bekommen. Schlechte Nachrichten: Er hätte nur einen Job für zwei Leute. Wir hätten also entweder ganz verzichten und weiterreisen können und irgendwo anders einen Job für uns drei suchen, oder wir hätten den Job annehmen können. Folglich hätte der Dritte dann etwas anderes suchen müssen. Wir haben uns dennoch für letztere Option entschieden. Aus dem Grund, da wir nur ein Auto haben und es so wahrscheinlich für alle Beteiligten leichter wäre. Außerdem konnten wir bei Dianas Party mit riesigem Buffet dabei sein :P Wir haben gelost, wer was machen sollte. Maxi und Felix arbeiten jetzt in der Honigfabrik und dekontaminieren die Honig-Boxen. Diana hat mir geholfen, einen neuen Job zu finden. Ich arbeite jetzt für Seeka (Firma, die einige Kiwi-Plantagen managed) auf den Kiwi Feldern. Dabei habe ich verschiede Aufgaben: zum Beispiel "Vine Training" oder "Fruit Thinning" oder "Blinding". Keiner wird wissen, was das ist; zumindest weiß jetzt aber jeder, dass ich ganz klischeehaft mit Kiwis zu tun habe ;) Sechs Wochen machen wir das ganze, es wird also in nächster Zeit weniger Posts hier geben. Grüße aus dem immer sommerlicheren Neuseeland ;)
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Der letzte Eintrag hat ja mit unserer Nacht im Auto geendet, und hier soll auch der neue beginnen ;) Ausgeschlafen sind wir nach Matamata gefahren, auf dem Weg dahin haben wir uns nur kurz eine weitere Goldmine angeschaut. Matamata ist den meisten Backpackern und Einheimischen ein Begriff. Warum? Weil sich in der Nähe das Filmset von Hobbiton (deutsch: Hobbingen) befindet. Die meisten sollten Hobbiton kennen: Hobbiton ist die Siedlung der Hobbits aus den Herr der Ringe und Hobbit Filmen/Büchern. Wir haben uns also in Matamata Tickets für nächsten Tag gekauft und sind dann - da es in Matamata kein Hostel gibt und wir ein Bett gebraucht haben - weiter gen Süden gefahren. Auf der Karte sieht man wo wir übernachtet haben: Rotorua. Sobald man aus dem Auto aussteigt, riecht man schon was diese Stadt so besonders macht: Die vulkanische Aktivität. In dem kleinen Park brodeln die Seen, und in der Nähe gibt es einige Geysire. Wir haben beschlossen, auf unserem Weg nach Süden hier noch einmal mehr Zeit zu verbringen. Das einzige, was wir hier gemacht haben, war ein Walk durch den Redwood Forest. Hier wurden ab 1899 über 170 verschiedene Baumarten gepflanzt, um herauszufinden, was sich am besten als Bauholz eignet. Nicht sonderlich spektakulär, aber schön. Die riesigen Mammutbäume (Redwoods) haben aber schon beeindruckt. Nun aber zum spannenden Teil :) Wir schreiben das Jahr 1998. Sir Peter Jackson fährt durch das Land und sucht nach passenden Szenerien für den ersten Herr der Ringe Film. Die kleine Alexander Family Farm gefiel dem Regisseur wohl sehr gut, denn ein Jahr später schon begann die Crew, das Auenland zu erstellen. Wenn man die Filme gesehen hat, ist die ganze Szenerie fast magisch. Und schön war es allemal, mit den ganzen Blumen und anderen Gewächsen, die von den Gärtnern dort behütet werden. Der Detailheitsgrad hat mich umgehauen. Und auch wie "besessen" Jackson war. Er hat zum Beispiel die Blätter an einem Baum färben lassen, weil ihm die Farbe nicht zugesagt hat. Interessant war auch folgendes: Hobbits sind kleine Wesen, im Gegensatz zu Menschen oder Elben. Es gibt deshalb große Türen und kleinere Türen und Zäune. Der große Gandalf muss vor einer der kleineren Hobbithöhlen stehen, um auch groß zu wirken, und der kleinere Hobbit muss in der nächsten Szene vor einer großen Höhle stehen, damit der Zuschauer den Eindruck bekommt, dass der Hobbit tatsächlich kleiner ist. Das ganze Set ist allerdings ein reiner Outdoor Drehort gewesen. Das heißt, dass die ganzen Hobbithöhlen zwar von außen sehr plastisch ausschauen, sie jedoch nicht innen eingerichtet sind. Einziger negativer Punkt: Das Gasthaus "Zum Grünen Drachen" (wir waren trotzdem drinnen und haben ein Bier bekommen) und die Mühle daneben wurden gerade renoviert. Aber genug geschrieben: Genießt einfach die Bilder ;) Inzwischen ist das Planen, Einkaufen und Kochen ja schon Routine geworden, doch unsere Essgewohnheiten haben sich im Laufe von 6 Wochen geändert. Hier nochmal zur Erinnerung, wie sparsam wir waren und was wir für Gourmet Speisen wir gegessen haben. (Sparfüchse)
Das In-den-Supermarkt-Gehen hat inzwischen immer einen ähnlichen Ablauf: Wir gehen einmal durch den kompletten Laden und suchen irgendwo in den Regalen Inspiration. Dann drehen wir eine zweite Runde, in der die Äpfel, die wir immer als Proviant haben, schonmal in eine Tüte gepackt werden. Dabei versuchen wir möglichst, NICHT durch Gänge mit Chips, Schokolade oder sonstigen Versuchungen zu spazieren. Je nach Bedarf werden dann noch weitere Runden gedreht, alles wird einmal (mit kritischem Blick auf den Preis) in die Hand genommen und die Idee zu einem passenden Gericht wird in den Raum geworfen und auch - meistens - verworfen. Aber unser Standard hat sich verbessert: Es gibt öfters Salat; wir hatten schon zweimal Reis-Risotto mit Gemüse, manchmal gönnen wir uns auch im Imbiss ein Sandwich, Pommes oder Burger. Ganz sind wir aber auch nicht vom Spartrip abgewichen: Heute haben wir zum Beispiel Limetten-Äpfel gekauft (aus Preisgründen); wie sich aber herausgestellt hat, ist "Limetten-Apfel" nur ein Codewort, für geschmacklosen, unreifen Apfel ;) Wir haben einen Job in einer Honigfabrik in Kerikeri bekommen :) Der fängt aber erst nächste Woche an, und so hatten wir 7 Tage Zeit, um zu traveln. Wir haben uns für die Coromandel Halbinsel entschieden. Für genaue Day Reiseberichte schaut doch mal auf Felix’ Blog vorbei, ich werde hier einmal kurz die Highlights der Woche in einen Post packen. Angefangen haben wir unseren Coromandel Rundtrip in Thames an der Westküste der Halbinsel. Eine Übersicht unserer gesamten Route findet ihr hier. Es ist vielleicht ganz gut, anhand der Karte nachzuvollziehen, wo wir uns so befinden. Die Goldgräberstadt Thames liegt direkt am Coromandel National Forest Park, und so war es schon klar, dass wir eine Wanderung machen würden. Haben wir dann auch. Der drei- bis vierstündige Walk auf die sog. Pinnacles hat sich allemal gelohnt. Hier ein paar Eindrücke - auf Bildern festgehalten. Wie immer gilt: In echt wars schöner :) Es ging weiter nach Norden, um die Halbinsel zu umrunden. Einen Zwischenstop haben wir in Coromandel Town eingelegt. Unserer Meinung nach nicht spektakulär, wir fanden eher, dass der Weg das Ziel war. Die Straße schlängelt sich an der Küste entlang und zeigt wieder einmal, wie schön Neuseeland sein kann. Nach Coromandel haben wir „The 309“ genommen, eine Kiesstraße, die einmal durchs Landesinnere zur Ostküste führt. Hier haben wir immer wieder Zwischenstops eingelegt und kleine Spaziergänge gemacht. Wie man auf der Karte sehen kann, haben wir dann an der Ostküste übernachtet. In diesem Ort, dessen Namen wir immer wieder vergessen haben. Hier gibt es zwei Hauptattraktionen:
Weiter gings dann RIchtung Süden. Auf dem Weg haben wir noch schnell einen Aussichtspunkt bei Tairua erklommen. Das nächste Ziel war das Puketui Valley. Wie bereits erwähnt, war Coromandel eine Goldgräbergegend - der Reiseführer versprach uns für den kommenden Walk, das mit eigenen Augen zu sehen. Und das Puketui Valley hat sich allemal gelohnt: Immer wieder waren am Wegesrand einige Tunnel, die man erkunden konnte. Der längste war der sog. "Collins Drive". Dieser ging 500m durch den Berg und hat das Minenflare erst richtig aufflammen lassen. Auch Glühwürmchen haben wir gesehen, an manchen Stellen sahen sie einem Sternenhimmel ähnlich. Das alles hat uns ziemlich beeindruckt. Jetzt ging es darum, eine Unterkunft für die Nacht zu finden. So sind wir also nach Waihi gefahren, einer recht großen Ortschaft, in der Hoffnung, dort ein Hostel zu finden. Haben wir aber nicht. Und anscheinend gab es im Umkreis von 50km auch kein Hostel. Ok, wir haben uns also auf unsere erste Nacht im Auto vorbereitet und erstmal zwei Tüten Chips und eine Tafel Schokolade gekauft. Und Tortillas haben wir uns auch geholt, um Reis, den wir noch übrig hatten, zu essen. Später haben wir Marmelade auf die Tortillas geschmiert, aber der Pfannkuchen der dabei raus kam, war sogar gar nicht schlecht. Wenigstens einen Vorteil hatten wir aber gegenüber jedem Hostel: funktionierendes Internet. Wir haben uns intelligent positioniert und uns direkt an ein free WiFi gestellt. So war der Abend überhaupt nicht langweilig. Naja irgendwann ist uns halt der Strom ausgegangen...
Das Schlafen selbst war meiner Meinung nach mehr als ungemütlich. Man wacht immer mal wieder mitten in der Nacht auf, sucht eine andere, bequemere Position, bis das nächste Köperteil eingeschlafen ist, der Nacken schmerzt, oder irgendwas gequetscht wird. Aber sonst wars ok ;) Am nächsten Morgen haben wir uns dann auf nach Matamata gemacht, da wir aber die Halbinsel verlassen haben, kommen die nächsten Erlebnisse in einem neuen Post. Bis dann! Ein kleiner Fakt, den ich im Internet gefunden habe, und den ich kurz mal teilen möchte:
Die Amtssprachen Neuseelands sind folgende: Maori; neuseeländische Gebärdensprache Und NICHT Englisch! Obwohl Englisch von etwa 96% der Bevölkerung regelmäßig gesprochen wird. Im August wurde eine Petition gestartet, Englisch als Amtssprache einzuführen. Die neuseeländische Gebärdensprache - die erste Sprache für Gehörlose, die zu einer Amtssprache geworden ist - wird allerdings nur von der Hälfte der neuseeländischen Gehörlosen beherrscht. :D Ach ja, versteh doch einer die Kiwis... |
AutorKia Ora! Ich bin Alex, 22 Jahre alt, und hier werde ich ein wenig über meine Reisen berichten. FotosDie besten Bilder: Link
Blog von FelixTravelmate und Blogkollege Felix schreibt hier über Neuseeland
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